«Eine herausragende Gelegenheit!»

Auf der «maintenance Schweiz 2023», der führenden Schweizer Fachmesse für Instandhaltung, erleben die Besuchenden vom 25. bis 26. Oktober 2023 in Zürich die neuesten Produkte und Lösungen rund um Predictive Maintenance, Digitalisierung und Optimierung der Prozesstechnik. Im Trendinterview erzählt uns Michael Hüske, Vertriebsleiter Process Safety DACH bei REMBE GmbH Safety+Control, wie er den Schweizer Markt mit Berstscheiben und allen dazugehörigen Dienstleistungen begeistern will.

Reinach/Zürich, 31.08.2023

Herr Hüske, wie trägt REMBE zur Anlagenverfügbarkeit für Schweizer Instandhalter bei?
Michael Hüske: REMBE trägt zur Anlagenverfügbarkeit für Schweizer Instandhalter bei, indem wir eine ausserordentliche Geschwindigkeit an den Tag legen: Jeder Anlagenstillstand kostet den Betreiber Geld, aber mit dem «REMBE RushOrder Service» lassen sich Stillstandzeiten minimieren. Wird eine RushOrder durch einen Kunden beauftragt, dann sind wir in der Lage, die benötigten Ersatz-Berstscheiben innerhalb von 24 Stunden an den Ort des Geschehens zu liefern.

Könnten Sie für Laien kurz erläutern, was Berstscheiben genau sind?

Berstscheiben sind Sicherheitseinrichtungen, die Produktionsanlagen und Systeme vor unzulässigem und schädlichem Über- oder Unterdruck schützen. Die Berstscheibe spricht bei einem definierten Über- oder Unterdruck an, entlastet den Druck gezielt und schützt somit vor schweren Schäden an der Anlage, dem Behälter, der Rohleitung usw. – und damit verbundenen längeren Stillstandzeiten.  

Welche Herausforderungen stellen sich dabei für Ihre Berater-Teams?
Das ist eine gute Frage. Grundsätzlich werden Berstscheiben für jeden Anwendungsfall individuell hergestellt und es kann keine Standard-Berstscheibe aus dem Regal genommen werden. Das bedeutet, dass wir bei jeder Anfrage in Zusammenarbeit mit dem Kunden bei null anfangen, um die für den Prozess geeignete Berstscheibe auszulegen. Es gibt sehr viele Anforderungen, die Einfluss auf die Auslegung der Berstscheibe haben und genau beachtet werden müssen.

Welche Massnahmen empfehlen Sie Instandhaltern, um ungeplante Stillstände bereits im Vorfeld zu minimieren?
Wir empfehlen den Instandhaltern und Anlagenbetreibern, die entsprechenden Berstscheiben lagerhaltig zu führen, um im Fall des Ansprechens der Berstscheibe schnellstmöglich reagieren zu können.

Wie stellen Sie sicher, dass die Versorgung mit Ersatzteilen für prozesstechnische Anlagen sehr schnell gewährleistet ist?
Unser Stützpunkt in der Schweiz ist seit 30 Jahren die Paliwoda AG in Erlenbach. Die Paliwoda AG betreut unsere Schweizer Kunden vor Ort und trägt auch zu einer bestmöglichen Ersatzteilversorgung bei. Unsere Schweizer Kunden profitieren auf dem Weg zum Ersatzteil von einem kompetenten Ansprechpartner im eigenen Land und damit verbundenen kurzen Kommunikationswegen.

Wie gestalten Sie ein effektives Ersatzteilmanagement, bzw. welche Tipps haben Sie da?
Wichtig für ein effektives Ersatzteilmanagement ist, dass auch bei verbauten Berstscheiben und Armaturen die Informationen z.B. auf den Typenschildern nachgehalten werden können. Bei REMBE lässt sich anhand der 7-stelligen Serien-/Chargennummer auf den Typenschildern der Berstscheiben innerhalb von Sekunden feststellen, um welche Berstscheibe es sich konkret handelt. Liegt unserem Partner in der Schweiz bei Anfrage die Serien-/Chargennummer vor, dann kann er ohne grosse Umwege die Verfügbarkeit überprüfen und für schnellen Ersatz sorgen.  

Die Digitalisierung mit KI oder über IoT spielt ja auch eine immer grössere Rolle. Nutzen Sie diese Technologien zur schnelleren Datenerfassung?
Da dies auf Gegenseitigkeit beruht, können wir nur die Daten verarbeiten, die uns zur Verfügung stehen. Künstliche Intelligenz (KI) wird von uns noch nicht eingesetzt. Allerdings haben wir diverse Schnittstellen, sowohl zu unseren Kunden als auch direkt zu Instandhaltern und können somit schnell über die Paliwoda AG reagieren.

Wie sieht für Sie die Instandhaltung von morgen aus? Welche Trends oder Technologien sind aktuell besonders im Fokus, auf die sich Instandhalter vorbereiten sollten?
Digitalisierung spielt natürlich schon heute eine grosse Rolle, unter anderem in Form von RFID-Chips. Die RFID-Chips integrieren wir an dem Typenschild der Berstscheibe und der Instandhalter kann mit einem Lesegerät direkt die Einbaustelle verifizieren und Ersatzteilbedarf über eine Schnittstelle an uns weitergeben.

Wartungspläne sind auch ein wichtiges Thema. Aktuell werden in der Instandhaltung noch nicht überall automatisierte Wartungspläne erstellt. Würden die Wartungspläne und die Wartungstermine über moderne Instandhaltungssoftware verwaltet, dann könnten wir als Hersteller automatisiert informiert werden, wann Instandhaltungsmassnahmen durchgeführt werden und das Ersatzteilmanagement noch besser planen.

Wie wichtig ist eine Servicepartnerschaft zwischen Instandhaltern und Anbietern von Sicherheits- und Kontrolllösungen?
Eine Servicepartnerschaft ist eine Möglichkeit, auf vertrauensvoller Basis zusammenzuarbeiten. Wir haben in Deutschland Servicepartnerschaften mit grossen Instandhaltungsunternehmen, die direkt beim Kunden vor Ort und an den prozesstechnischen Anlagen arbeiten. Diese Kolleginnen und Kollegen qualifizieren wir für den professionellen Umgang mit unseren Berstscheiben und auditieren diese Organisationen regelmässig.

Unser Ziel ist es, auch in der Schweiz Servicepartnerschaften umzusetzen, damit die Betreiber einen guten Service vor Ort haben, Geld einsparen, Produktions- und Stillstandskosten minimieren sowie ihre Produktivität erhöhen können.

Sie bieten auch spezielle Seminare für Instandhalter an. Worum geht es da genau?
Wir bieten Schulungen und Seminare an, die unter dem Stichwort
«RAPP» (Rembe Authorized Partner Programme) laufen. Hier qualifizieren wir beispielsweise Monteure in Umgang, Begutachtung, Montage und Demontage von Berstscheiben. Aber wir schulen auch Planer oder Konstrukteure, damit sofort die richtige Berstscheibe zum jeweiligen Prozess ausgelegt und anschliessend eingebaut werden kann. Im Zuge des Seminarwesens bieten wir somit verschiedenste Module an. Diese Schulungen bieten wir auch in Verbindung mit unserem «Safety Car» vor Ort in der Schweiz beim Kunden an. Aber auch Online-Schulungen oder In-House bei uns in Brilon sind möglich. Hier können sich die Teilnehmenden über ein äusserst umfassendes und reales Industrieszenario freuen; das kann eine reine Online-Veranstaltung natürlich nicht bieten.

Wie kamen Sie auf die «maintenance Schweiz», und worauf liegt der Fokus Ihres Standes an der Fachmesse in Zürich?
Wir haben die «maintenance Schweiz» über die «maintenance Dortmund»
kennengelernt, an der wir bisher regelmässig vertreten waren. Daher sehen wir die «maintenance Schweiz» für uns als optimale Chance, unseren Bekanntheitsgrad auch in der Schweiz zu erhöhen und uns als Unternehmen mitsamt unseren Dienstleistungen zu präsentieren.

Was bedeutet für Sie die Synergie mit der «AQUA Suisse», der «Pumps & Valves» und der neuen Fachmesse für Wasserstofftechnik, der «flow»?
Wenn man sich die Fachmessen «AQUA Suisse», die neue «flow» und die «Pumps & Valves» anschaut, dann sind es Messen, die grundsätzlich mit Prozesstechnologien zu tun haben. In all diesen Prozessen wird immer auch Sicherheitsequipment benötigt. Eine Berstscheibe ist ein wichtiges Sicherheitsprodukt; daher erwarten wir auf den Messen gute Synergieeffekte mit weiteren Ausstellern, den Verbänden und Messebesuchern.

Warum muss man aus Ihrer Sicht unbedingt an der «maintenance Schweiz 2023» mit dabei sein?
Es ist eine herausragende Gelegenheit, die REMBE-Familienmitglieder persönlich kennenzulernen und den eigenen Horizont in Bezug auf Hochleistungsberstscheiben