Digitale Instandhaltung wirkt
Wer Instandhaltung digital denkt, kann Ausfälle, Energieverbrauch und Reaktionszeiten deutlich senken. Entscheidend ist dabei nicht nur die Technik, sondern vor allem deren Alltagstauglichkeit und Integration.
Ein Beitrag von Lukas Morys, CEO von ScableOne
Instandhaltung ist längst nicht mehr nur eine Reaktion auf Störungen. In vielen Industrieunternehmen entwickelt sie sich zur treibenden Kraft für Effizienz, Nachhaltigkeit und Resilienz. Dabei spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle – nicht als Selbstzweck, sondern als Werkzeug zur Vereinfachung, Transparenz und strukturierten Verbesserung.
Vom Feuerlöschen zur Prävention
Ein bewährter Ansatz ist die lückenlose Dokumentation von Wartungen, Störungen und Maßnahmen. So entsteht über die Zeit ein digitales Gedächtnis jeder Anlage – eine Art Lebenslaufakte, die Muster sichtbar macht und präventive Maßnahmen ermöglicht.
Diese Datenbasis ist keine Frage der Software allein. Entscheidend ist, wie sie im Alltag genutzt wird: Sind Abläufe verständlich? Unterstützt die Führung strukturierte Problemlösung? Werden wiederkehrende Störungen systematisch ausgewertet?
In der Praxis sind durch solche Ansätze bemerkenswerte Fortschritte möglich: Unser Kunde A+E Keller, mittelständischer Automobilzulieferer, konnte beispielsweise die ungeplanten Stillstände innerhalb eines Jahres um über 70 % reduzieren – durch konsequente Transparenz, klare Abläufe und datenbasiertes Handeln.
Künstliche Intelligenz – dann, wenn sie hilft
KI ist in aller Munde – natürlich auch in der Instandhaltung. Doch die Lösungen müssen pragmatisch und nachvollziehbar sein. Oft ist es mir noch zu abstrakt oder banal.
Einen echten Nutzen bietet zum Beispiel der Einsatz von KI bei der Fehlersuche: Wenn historische Daten gezielt nach ähnlichen Fehlerbildern durchsucht werden, lassen sich bekannte Muster schneller erkennen – inklusive passender Maßnahmen und benötigter Ersatzteile. In unserer Software ScableOne nennen wir diese Funktion „Gab’s das Problem schonmal?“.
Entscheidend ist also, dass die KI nicht autonom entscheidet, sondern gezielt unterstützt – und jederzeit überprüfbar bleibt. Denn nur was verstanden wird, wird auch genutzt.
Nachhaltigkeit beginnt im Alltag
Auch die Nachhaltigkeitsziele vieler Unternehmen lassen sich über eine intelligente Instandhaltung gezielt unterstützen. Jeder vermiedene Stillstand spart Energie – insbesondere, weil Wiederanläufe und instabile Teillastphasen oft hohe Verbräuche verursachen.
Ein Praxisbeispiel: Mit unserem Kunden ZETEC konnten wir 13 Tonnen CO₂-Einsparung innerhalb weniger Monate erreichen – ermöglicht durch transparente Verbrauchsdaten und datenbasierte Priorisierung von Maßnahmen. Viele kleine, konkrete Schritte statt großer Investitionen erzielen hier sichtbare Wirkung.
Wohin geht die Entwicklung?
Die kommenden Jahre werden zwei zentrale Entwicklungen prägen: Erstens der konsequente Fokus auf Benutzerfreundlichkeit – denn viele Tools im industriellen Umfeld sind noch immer zu umständlich. Zweitens die pragmatische Integration von KI – dort, wo sie Prozesse spürbar erleichtert.
Benutzeroberflächen, die zur Aufgabe passen, Prozesse vereinfachen und ohne Schulung verständlich sind, machen den Unterschied. Ebenso wie KI-Funktionen, die nicht ablenken, sondern unterstützen – unauffällig, aber wirksam.
Wenn Sie bei der maintenance Schweiz unterwegs ist, laden wir Sie ein diese Entwicklungen live am Stand von ScableOne zu erleben. Im Mittelpunkt steht dabei nicht mehr die Technologie an sich, sondern deren Beitrag zu einem stabileren, effizienteren und nachhaltigeren Produktionsalltag.